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Estate
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Risiken

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Dieser Teil der Information soll Sie als Anleger insbesondere für die wirtschaftlichen Zusammenhänge sensibilisieren, die unter Umständen zu gravierenden Veränderungen des Wertes Ihrer Vermögensanlage führen können. Im folgenden Abschnitt werden zunächst Risiken beschrieben, die für alle Formen von Vermögensanlagen in Wertpapieren gleichermaßen zutreffen. Diese Risiken sind bei Investmentfonds gegenüber einer Direktanlage in Wertpapieren häufig reduziert (z. B. Liquidität, Risiko der Doppelbesteuerung bei Auslandsanlagen, Informationsrisiko) und teilweise völlig ausgeschlossen (z. B. Auskunftsersuchen ausländischer Gesellschaften, Nachteile durch mangelnden Überblick über wichtige Termine). Ihr Berater steht Ihnen beim Erwerb von Fondsanteilen mit einem auf Ihre persönlichen Verhältnisse zugeschnittenen Rat zur Verfügung. Die Grundlagen, auf denen der Anlagerat basierte, können sich aber nachträglich ändern. Es empfiehlt sich daher im eigenen Interesse, die laufenden Anlagen regelmäßig zu beobachten und gemeinsam mit dem Berater zu überdenken.

Unter dem Konjunkturrisiko wird die Gefahr von Kursverlusten verstanden, die dadurch entstehen, dass der Anleger die Konjunkturentwicklung nicht oder nicht zutreffend bei seiner Anlageentscheidung berücksichtigt und dadurch zum falschen Zeitpunkt eine Wertpapieranlage tätigt oder Wertpapiere in einer ungünstigen Konjunkturphase hält. Für den Anleger bedeutet das: Anlageformen, die in bestimmten Konjunkturphasen empfehlenswert sind und Gewinne erwarten lassen, sind in einer anderen Phase weniger geeignet und bringen möglicherweise Verluste ein. Beachten Sie also: Bei jeder Anlageentscheidung spielt das „Timing“ – die Wahl des Zeitpunktes Ihres Wertpapierkaufs oder -verkaufs – eine entscheidende Rolle. Sie sollten daher ständig Ihre Kapitalanlage unter dem konjunkturellen Aspekt auf Zusammensetzung nach Anlagearten und Anlageländern überprüfen (und einmal getroffene Anlageentscheidungen ggf. korrigieren).

Das Inflationsrisiko beschreibt die Gefahr, dass der Anleger infolge einer Geldentwertung einen Vermögensschaden erleidet. Dem Risiko unterliegt zum einen der Realwert des vorhandenen Vermögens, zum anderen der reale Ertrag, der mit dem Vermögen erwirtschaftet werden soll.

Vom Länderrisiko spricht man, wenn ein ausländischer Schuldner trotz eigener Zahlungsfähigkeit aufgrund fehlender Transferfähigkeit und -bereitschaft seines Sitzlandes seine Zins- und Tilgungsleistungen nicht fristgerecht oder überhaupt nicht leisten kann. Das Länderrisiko umfasst zum einen die Gefahr einer wirtschaftlichen, zum anderen die Gefahr einer politischen Instabilität. So können Geldzahlungen, auf die Sie einen Anspruch haben, aufgrund von Devisenmangel oder Transferbeschränkungen im Ausland ausbleiben. Bei Wertpapieren in Fremdwährung kann es dazu kommen, dass Ausschüttungen in einer Währung gezahlt werden, die aufgrund eingetretener Devisenbeschränkungen nicht mehr konvertierbar ist. Es ist niemals ganz auszuschließen, dass sich die Bonität eines Emittenten mit Zeitablauf verschlechtert. Dies kann sich entsprechend ungünstig auf die Kursentwicklung der von ihm begebenen Wertpapiere auswirken oder auf seine Fähigkeit, fällige Tilgungsleistungen zu bezahlen.

Anleger sind einem Währungsrisiko ausgesetzt, wenn sie auf eine fremde Währung lautende Wertpapiere halten und der zugrunde liegende Devisenkurs sinkt. Durch die Aufwertung der eigenen Währung (Abwertung der Auslandswährung) verlieren die in eigener Währung bewerteten ausländischen Vermögenspositionen an Wert. Zum Kursrisiko ausländischer Wertpapiere kommt damit das Währungsrisiko hinzu – auch wenn die Papiere an einer deutschen Börse gehandelt werden. Einfluss auf den Devisenkurs eines Landes haben fundamentale Komponenten wie die Inflationsrate des Landes, die Zinsdifferenzen zum Ausland, die Einschätzung der Konjunkturentwicklung, die weltpolitische Situation und die Sicherheit der Geldanlage (safe-haven-Argument). Aber auch psychologische Momente wie Vertrauenskrisen der politischen Führung des Landes können eine Währung schwächen. Als Anleger sollten Sie dem Währungsaspekt besonderes Augenmerk widmen: Denn die Währungsentwicklung kann einen möglichen Renditevorsprung schnell aufzehren und die erzielte Rendite so stark beeinträchtigen, dass im Nachhinein betrachtet eine Anlage in der Heimatwährung vorteilhafter gewesen wäre.

Das Liquiditätsrisiko einer Kapitalanlage beschreibt die Möglichkeit für den Anleger, seine Vermögenswerte jederzeit zu marktgerechten Preisen zu verkaufen. Dies ist üblicherweise dann der Fall, wenn ein Anleger seine Wertpapiere verkaufen kann, ohne dass schon ein (gemessen am marktüblichen Umsatzvolumen) durchschnittlich großer Verkaufsauftrag zu spürbaren Kursschwankungen führt und nur auf deutlich geringerem Kursniveau abgewickelt werden kann. Die Liquidität einer Kapitalanlage hängt davon ab, wie schnell ein Betrag, der in einen bestimmten Wert investiert worden ist, zu realisieren ist, also wieder in Bankguthaben oder Bargeld zurückverwandelt werden kann. Investmentfonds sind in der Regel sehr gut liquidierbar. Investmentgesellschaften nehmen die ausgegebenen Anteile börsentäglich zum veröffentlichten Rücknahmepreis zurück. Nur bei Vorliegen außergewöhnlicher Umstände kann eine Rücknahme zum Schutz der Anleger zeitweilig ausgesetzt werden.

Psychologisches Marktrisiko

Auf die allgemeine Kursentwicklung an der Börse wirken oft sehr irrationale Faktoren ein: Stimmungen, Meinungen und Gerüchte können einen bedeutenden Kursrückgang verursachen, obwohl sich die Ertragslage und die Zukunftsaussichten der Unternehmen nicht nachteilig verändert haben müssen. Das psychologische Marktrisiko wirkt sich besonders auf Aktien aus. Ein Beispiel hierfür ist der Börsencrash im Oktober 1987. Auch Veränderungen an der wirtschaftlichen Situation in anderen Ländern können sich nachteilig auf die Kursentwicklung auswirken. Der Preis einer ausländischen Aktie hängt darüber hinaus vom jeweiligen Wechselkurs der Landeswährung ab. Der Anleger ist somit Währungsrisiken und Kursrisiken gleichzeitig ausgesetzt.

Risiko bei kreditfinanzierten Käufen von Wertpapieren

Die Beleihung Ihres Wertpapierdepots ist im Zweifelsfall eine Möglichkeit, wie Sie als Anleger in Wertpapieren handlungsfähig und liquide bleiben können, beispielsweise wenn der Verkauf Ihres aktuellen Wertpapierbestandes nicht möglich oder aufgrund der Marktlage geboten erscheint. Je nach Art des Wertpapiers kann das Depot in unterschiedlicher Höhe beliehen werden. Bei festverzinslichen Wertpapieren ist der Beleihungswert grundsätzlich höher als bei Aktien. Aber beachten Sie: Kreditfinanzierte, spekulative Engagements sollten, selbst wenn Sie sehr risikofreudig sind, einen bestimmten Teil der Anlage nicht übersteigen. Nur so bleibt gewährleistet, dass Sie Wertpapiere nicht in einer Phase niedriger Börsennotierungen verkaufen müssen, weil Sie das Geld benötigen oder die Börsenlage unsicher geworden ist. Unabhängig davon sind mit Wertpapierkufen auf Kreditbasis Kosten verbunden, die den Erfolg der Anlage nachdrücklich beeinflussen. Machen Sie sich bewusst, dass auch bei einem reinen Anleihedepot eine Beleihung mit Risiken für Sie verbunden ist: Besonders bei langlaufenden Anleihen kann ein starker Anstieg des Kapitalmarktzinsniveaus zu Kursverlusten führen, sodass die kreditgebende Bank wegen Überschreitung des Beleihungsrahmens weitere Sicherheiten von Ihnen nachfordern kann. Wenn Sie diese Sicherheiten nicht beschaffen können, so ist das Kreditinstitut möglicherweise zu einem Verkauf Ihrer Depotwerte gezwungen.

Steuerliche Risiken

Steuerliche Risiken können von zwei Seiten auf eine Kapitalanlage einwirken:

    Besteuerung beim Anleger

    Anleger, die an Rendite und Substanzerhaltung orientiert sind, sollten die steuerliche Behandlung Ihrer Kapitalanlage beachten. Letztlich kommt es auf den Nettoertrag an, d. h. den Ertrag nach Abzug der Steuern. Es empfiehlt sich, in Zweifelsfragen hinsichtlich steuerlicher Behandlung den Steuerberater oder Anwalt zu konsultieren. Bitte beachten Sie zusätzlich bei allen Anlageentscheidungen, dass die Gesetzesgrundlagen für die Steuererhebung auf Gewinne aus privaten Veräußerungsgeschäften diskutiert werden und sich ändern können.

    Risiko der Doppelbesteuerung bei Auslandsanlagen

    Für in Deutschland ansässige und steuerpflichtige Anleger, die Inhaber ausländischer Wertpapiere sind, kann sich ein steuerliches Risiko ergeben, wenn die Erträge im Ausland zu versteuern sind oder wenn die Anrechnung einbehaltener Quellensteuern im Rahmen eines Doppelbesteuerungsabkommens in Deutschland nicht oder nicht in voller Höhe oder nur auf Antrag möglich ist. Bei der Quellensteuer handelt es sich normalerweise um Steuern auf Zinsen und Dividenden, die im Ausland im Rahmen der beschränkten Steuerpflicht ohne besondere Veranlagung durch Steuerabzug erhoben werden.

Ungeklärte Behandlung innovativer Anlageformen

Teilweise ist die einkommenssteuerliche Behandlung von neuen Anlageformen vom Gesetzgeber, von der Rechtsprechung oder von der Finanzverwaltung nicht abschließend geklärt. Der Kauf solcher innovativen Wertpapiere birgt daher das Risiko, im Falle einer ungünstigen steuerrechtlichen Entwicklung während der Laufzeit der Anlage schließlich nicht die erwartete Rendite erzielen zu können.

Auswirkung am Kapitalmarkt

Änderungen im Steuerrecht eines Landes, die die Einkommenssituation der Anleger und / oder die Ertragslage von Unternehmen betreffen, können positive wie negative Auswirkungen auf die Kursentwicklung am Kapitalmarkt haben. Wichtiger Hinweis: Informieren Sie sich vor einer Investition über die steuerliche Behandlung Ihrer beabsichtigten Anlage, und vergewissern Sie sich, ob diese Anlage auch unter diesem individuellen Aspekt Ihren persönlichen Erwartungen gerecht wird. Steuerliche Aspekte der Kapitalanlage können die Auswahl und den Erfolg Ihrer Geldanlage beeinflussen. Weitere Hinweise entnehmen Sie dazu auch den Rechenschaftsberichten (Jahresberichten) der einzelnen Investmentfonds und sprechen Sie mit Ihrem Steuerberater oder Anwalt darüber.

Einfluss von Nebenkosten auf die Gewinnchance

Beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren fallen neben dem aktuellen Preis des Wertpapiers verschiedene Nebenkosten (Transaktionskosten, Provisionen) an. So stellen die Kreditinstitute in aller Regel ihren Kunden Provisionen in Rechnung, die entweder eine feste Mindestprovision oder eine anteilige, vom Auftragswert abhängige Provision darstellen. Die Konditionsgestaltung ist hierbei zwangsläufig unterschiedlich, da die Kreditinstitute untereinander im Wettbewerb stehen. Soweit in die Ausführung Ihres Auftrages weitere – in- oder ausländische – Stellen eingeschaltet sind, wie insbesondere inländische Makler, müssen Sie berücksichtigen, dass Ihnen auch deren Courtage, Provisionen und Kosten (fremde Kosten) weiterbelastet werden. Neben den Kosten, die unmittelbar mit dem Kauf eines Wertpapiers verbunden sind (direkte Kosten), müssen Sie auch die Folgekosten (z. B. Depotentgelte) berücksichtigen. Verschaffen Sie sich daher vor Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers Klarheit über Art und Höhe aller eventuell anfallenden Kosten – nur so können Sie Ihre Chance, durch Ihre Anlageentscheidung einen Gewinn zu realisieren, verlässlich einschätzen. Beachten Sie: Je höher die Kosten sind, desto später realisieren sich die erwarteten Gewinnchancen, da diese Kosten erst abgedeckt sein müssen, bevor sich ein Gewinn einstellen kann. Die Kosten, die im Zusammenhang mit der Anlage in Investmentfonds entstehen, sind im jeweiligen vereinfachten und ausführlichen Verkaufsprospekt der Fonds festgehalten Hiervon unabhängig sind die Kosten für die Verwahrung der Fonds (Depotentgelte).